Historische Rose
Das Bild ist in Mischtechnik gemalt, zwar nicht in der klassischen Wechseltechnik-Malerei mit Eitempera und Ölharzfarben, wie sie die alten Meister angewendet haben, aber in einem ähnlichen Verfahren mit Acryl- und Ölfarben. Dass ich dieses Rosenbild malte hat folgenden Hintergrund: Vor Jahren bezog ich zur Winterzeit einen Bauernhof in der Nähe von München und richtete dort ein Atelier ein. Im folgenden Jahr, als die Bäume ihr Laub ausgebreitet hatten, stellte ich fest, trotz großer Fenster war es im Atelier düster geworden. Eschenschösslinge, Holundergebüsch und mannshohe Brennnesseln hatten den angrenzenden Gemüsegarten bis zur Fensterfront überwuchert....weiterlesen
Fliegen beim Sex
Koitus lucilia sericata - Malerei in Feinspritztechnik (Airbrush): Wenn möglich sollte ein Künstler, nicht von Fotos oder gedruckten Vorlagen abmalen, sondern sein Vorbild direkt in der Natur suchen. Stillleben mit echten Gegenständen aufbauen, lebende Modelle bei Menschen- und Tierdarstellungen, Landschaften und Architektur direkt vor Ort malen oder wenigstens skizzieren. In diesem Fall war das kaum möglich. Goldfliegen gehören zu den schnellsten Fliegen überhaupt. Sie beim Sex bzw. Paarungsflug nach der Natur zu malen, hätte die Sache kompliziert gemacht. Es gibt Motive, insbesondere schnell bewegte Objekte, da ist es ... weiterlesen
Öl und Knoblauch
Auch diese Malerei ist in Mischtechnik mit Acryl- und Ölfarben ausgeführt. In diesem Fall habe ich für die Untermalung die Airbrushtechnik verwendet. Die Schwierigkeit an dieser Malerei war die Darstellung des Öls in der antiken Flasche. Damit der Inhalt der Flasche auch wie Öl wirkt, muss man nach einer mageren Untermalung aus Acrylfarben, Lasuren mit Ölfarben auftragen. Dabei ist die Wahl der Pigmente von entscheidender Bedeutung. Es dürfen nur lasierende also transparente Farben verwendet werden, sonst geht sofort der Charakter der Mischtechnik-Malerei verloren und das Öl in der Flasche bekommt keine Tiefe und es entsteht nicht die Illusion von einer Flüssigkeit. Überhaupt hat alles, was man gegenständlich darstellt eine ganz spezifische stoffliche Charakteristik. Eine Paprikaschote ist in den Lasuren anders aufzubauen als eine Knoblauchknolle. Das Öl und die Flasche ähneln vom Aufbau der Malschichten der Paprika mehr als dem Knoblauch oder der Platte, auf dem die Dinge hier arrangiert sind. Die Glanzlichter werden in fast reinem Weiss auf getragen, wobei man genau darauf achten muss, es an den richtigen Stellen aufzutragen, sonst entsteht nicht die Illusion von Glanz sondern nur ein weißer Fleck.
Physalis - Kapstachelbeere
Die Physalis, die durch die Wolken schwebt, ist ein weiteres gutes Beispiel für Kombination aus Pinseltechnik und Airbrush-Technik in Verbindung mit Malerei in Mischtechnik mit Ölfarben und Acrylfarben. Denn das Fruchtkörbchen, das die Beere umgibt ist filigran und pergamentartig, so dass es vom Sonnenlicht, das die Wolke reflektiert, förmlich durchdrungen wird. Man sieht den Himmel durch den Fruchtkorb schimmern. Für solche Darstellungen ist die Mischtechnik prädestiniert. Durch den Unterbau aus opaken sprich deckenden Acrylfarben und die vielschichtigen Übermalungen mit Lasuren aus Ölfarben entsteht diese Transluzenz. Eine Wirkung, die mit Alla-Prima Technik oder nur deckenden Farben niemals erreicht werden kann. Diese Art der Malerei wirkt durch die vielen Übermalungen allerdings sehr durchgearbeitet und lebt von der ernormen farblichen Strahlkraft, die diese Lasurschichten entfalten. Es handelt sich um einen Auschnitt einer Dekorationsmalerei
Schwalben am Himmel
Ich liebe Wolkenstimmungen. Und ich liebe es sie zu malen. Und gerade die Mischtechnik erlaubt es durch die Leuchtkraft der Lasuren Farbräume zu schaffen, die Himmelsdarstellungen beeindruckende Tiefe verleihen. Wer in einem Malkurs war oder sich näher mit der Malerei befasst hat, der kennt die Gesetzmäßigkeit der Farbperspektive: Warme Farben wirken näher, kalte ferner. Durch die Arbeit mit deckenden und lasierenden Farbaufträgen gemäß der Mischtechnik entsteht in Himmelsdarstellungen ein fast fühlbarer atmosphärischer Raum, eine Art 3D-Effekt. Die Rauchschwalben stehen kurz vor dem Aufbruch ins ferne Afrika. Sie sorgen ihrerseits für zusätzliche Perspektive.
Meditationsbild
Am Himmel schwebende Kristallkugel. Ein weiteres Bild bei dem sich wie bei dem Himmel mit den Schwalben mehrere Maltechniken verbinden. Auch hier kamen zur Vorarbeit der Malerei Stift und Pinsel zum Einsatz mit Acrylfarben, zum Finish mit den Lasurfarben die kleinen Spritzpistolen - also Airbrush-Technik. Sie erleichtern den Umgang mit lasierenden Farbaufträgen sehr. Man muss nicht warten bis die vorangegangene Schicht ganz durchgetrocknet ist, man berührt den Malgrund mit dem Airbrush nur mit dem pigmenthaltigen Luftstrahl - es kann nichts verschmiert werden. Dadurch geht der Malprozess relativ rasch vonstatten. In der klassischen Misch- bzw. Wechseltechnik der alten Meister, dauerte wegen der langen Trockenzeit der Ölfarben die Herstellung eines Gemäldes Wochen. Mit Acryl-, trockungsbeschleunigten Ölfarben und Airbrushtechnik ist es möglich eine großformatige Malerei in Mischtechnik in vier bis acht Stunden herzustellen. Die perspektivische Anordnung der Kristallkugeln schafft zur Farb- und Wolkenperspektive zusätzlich Tiefe.
Wechsel- und Mischtechnik in der Malerei
Mischtechnik ist ein fester Begriff im Bereich der Kunstmaltechniken und bedeutet, wie weiter oben schon erwähnt, natürlich nicht nur, dass hier Farben und Bindemittel zusammengemischt werden. Die klassische Wechsel- bzw. Mischtechnik ist eine Maltechnik mit langer Geschichte. Die Ursprünge dieses Malverfahrens reichen zurück bis zu den Anfängen der europäischen Tafelmalerei vor ca. 1300 Jahren. Ihre Blütezeit erlebte die Malerei in Misch- bzw. Wechseltechnik im Barockzeitalter, hier waren es vor allem die großen Barockmaler aus den Niederlanden, die dieses Malverfahren kultivierten.
Mischtechnik macht dann Sinn, wenn eine Malerei in mehreren Malschichten aufgebaut wird um Farbwirkungen zu erhöhen: Zuerst kommen deckende, substanzgebende Untermalungen mit Komplementärfarben. Bei der klassischen Mischtechnik sind das oft Grüne Erde und Rotocker. Darauf erfolgen Übermalungen, so genannte Lasuren, mit möglichst transparenten Pigmenten. Dadurch erhöht sich die Leuchtkraft der Farben enorm, falls alle Regeln eingehalten wurden. Für die Untermalungen verwendet man schnelltrocknende Farben, also Leimfarben oder besser Tempera (Emulsionsfarbe bestehend aus öl- und wasserhaltigen Substanzen). Für die Übermalungen kommt harzhaltige Ölfarbe zum Einsatz. Man könnte auch mit deckenden Ölfarben untermalen, doch durch die langen Trockenzeiten des Öls, würde der Malprozess stark in die Länge gezogen. Heutzutage wird aufgrund der hervorragenden allgemeinen Maleigenschaften weniger Ei-Tempera-Emulsion sondern vermehrt Alkydharz- bzw. Acryldispersion verwendet, eine moderne technische Emulsion, mit vielen Vorzügen.
Die Mischtechnik ist gut geeignet für komplexe Gemälde und Darstellungen und bildet sozusagen den maltechnischen Gegenpol zur spontanen Aquarellmalerei oder der Alla Prima Malerei mit Ölfarben.
Ich habe bei einigen Bildern in dieser Galerie, die Mischtechnik mit der Airbrush-Technik kombiniert: Die substanzgebenden Deckfarben der Untermalung wurden in Pinseltechnik aufgetragen. Die Lasurfarben mit der Airbrush-Pistole. Um die beeindruckende farbliche Tiefenwirkung dieser Maltechnik zu erleben, muss man die Gemälde im Original sehen. Ein digitalisiertes Foto auf dem Computerbildschirm kann das leider noch nicht rüberbringen.