Das Acrylbild mit dem Titel "Kosmopolitisches Narrenschiff erlegt die Friedenstaube" symbolisiert die gelebte Unfähigkeit der Menschheit zum Frieden bzw. zum Weltfrieden. Das Szenario soll auch das Dilemma versinnbildlichen, wie schnell das größte Recht zum größten Unrecht werden kann. Die Idee zu diesem Bild kam mir im Frühjahr 1994 im Zusammenhang mit dem Verlauf des Balkankrieges.
Die gesamte Geschichte der Menschheit hat gezeigt, dass die Völker, ohne sich regelmäßig zu bekriegen, nicht miteinander auskommen. Obwohl die meisten Menschen nichts so sehr fürchten wie den Krieg, ist er offenbar die Konsequenz menschlicher Zivilisation.
Zu allen Zeiten gelang es Kriegstreibern, die mehrheitlich scheinbar so friedliebenden Menschen in Kriege hineinzuziehen. Keiner will Krieg und doch findet er permanent statt. Wie lässt sich das erklären? Sind die Menschen Wesen des Friedens, wie etwa Schmetterlinge oder Murmeltiere oder sind sie tatsächlich Bestien, wie viele behaupten?
" Kosmopolitisches
Narrenschiff erlegt die Friedenstaube ", Bildausschnitt
Acrylmalerei von Ernst Georg Stief
Maltechnik: Acryl auf Künstler-Karton, Format: 100 x 160
cm
Das Bild gehört in der Online-Galerie zum
Acrylbilder-Zyklus Archetypische Affirmationen
Malerei im Stildes Neo-Surrealismus | Phantastischer Realismus.
Einige Acrylbilder dieser Serie kann man noch
kaufen.
Jedes Volk will eine Führung - es gibt auf dem ganzen Planeten keine bedeutende Volksgruppe, die ohne Regierung auskommt. Doch damit ein ganzes Volk geführt werden kann, muss es seiner Führung viel Macht anvertrauen, egal in welche Gesellschaftsform das Volk die Führung bettet. Und hier, so scheint es, liegt der Hund begraben. Denn kommt es zum Krieg, egal ob zum Bürgerkrieg oder zum Völkerkrieg, dann steckt dahinter fast ausnahmslos mangelnder Friedenswille oder Kriegstreiberei einer selbstherrlichen Führungsgruppe, die, angeblich die Volksinteressen vertretend, den Konflikt verursacht, entfacht oder am kochen hält.
Ist es also die Willkür, das Gewaltbedürfnis und der Egoismus elitärer Gruppen, die für das Leid durch Kriege sorgen, bedingt durch das elementare Bedürfnis der Masse, geführt zu werden, oder steckt etwas anderes hinter dem Phänomen Krieg. Was ist die Antwort darauf, warum Kriege zum Menschen gehören, wie Unwetter zur Atmosphäre?
Die Erkenntnisse und Theorien darüber sind kontrovers. "Menschenflüsterer" wie Freud und Jung blickten schon vor über 100 Jahren wissenschaftlich in die Abgründe menschlicher Seelen und erkannten, dass jeder von uns Gewaltbereitschaft, nach Freud sogar einen Selbstvernichtungstrieb in sich trägt.
"Stell dir vor es gibt Krieg und keiner geht hin." Nachdenklich machen sollte, dass dieser abgenutzte Spruch, auch in Zukunft für die meisten, die ihn hören oder lesen, eine Farce bleiben wird - oder etwa nicht? Wo wir doch alle so gerne Frieden haben. Aber in Afghanistan schießen wieder Deutsche auf Menschen fremder Völker. Die 52 Millionen Toten aus dem letzten Krieg reichen offenbar doch nicht. Wer ist verantwortlich für die toten Deutschen in Afghanistan, die momentane Führung oder doch alle so friedfertig gewordenen Deutschen zusammen?
Dieses Gemälde soll den Betrachter anregen, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen: Dem Unsinn des Krieges und dem Unvermögen, ihn zu vermeiden. Wenn nur einer, der dieses Bild betrachtet der Liebe zum Frieden nur um einen Flügelschlag der Friedentaube näher kommt, war die Arbeit nicht umsonst ;-)
Ich verzichte hier bewusst darauf, die Elemente im Bild zu beschreiben und ihren Zusammenhang zu erläutern. Denn das Besondere dieser Acrylbilder ist, dass sie sich selbst erklären können, indem sie ihre wesentliche Botschaft nonverbal unmittelbar an das Unterbewusstsein des Betrachters vermitteln. Ob der Betrachter diese Botschaft wahrnimmt oder nicht, hängt von der Funktionalität seiner Schnittstelle für solche Mitteilungen ab. Der eine bekommt gar nichts mit, der andere empfängt eine ganze Sinfonie subkonszienter Signale. Am besten einfach nur anschauen und für diesen Augenblick - wenn möglich - aufs Denken und Reden verzichten. Kommt nix rüber, dann kann man ja immer noch wie üblich, die Sache mit dem Verstand sezieren, werten und würdigen.
"Kosmopolitisches Narrenschiff erlegt die Friedenstaube" "hängt" in der Galerie bei den Acrylbildern. Hier ist der direkte Link zu dieser symbolisch-surrealen Malerei. In der Acrylbilder-Serie "Archetypische Affirmationen" sind weitere beispielhafte Acrylmalereien im Stil des Surrealismus und Phantastischer Realismus. Die Beschreibung, wie diese Bilder hergestellt werden, findet man auf weiterführenden Seiten dieser Galerie. Dort kann man sich über die Maltechnik, die verwendeten Farben und die Malgründe ein Bild machen.
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