Carpe diem, ergreife den Tag!, Ölmalerei | Malerei mit Ölfarben von Ernst Georg Stief | Galerie Ölgemälde - Ölbilder

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Carpe diem, Ölmalerei

Beschreibung, wie dieses Bild entstanden ist.

Der Bildträger ist eine Schichtholzplatte von 220 x 160 cm Das Bild ist nicht wirklich in klassischer Ölmaltechnik entstanden, sondern in einer Mischtechnik aus Ölfarben und verschiedenen Malkreiden in Verbindung mit Airbrushtechnik. Der Hintergrund sollte aussehen, wie die Türen einer stark frequentierten öffentlichen Toilette oder die Absperrplatten einer Dauerbaustelle in einer Fußgängerzone. An solchen Orten verewigen sich oft Tausende mit den unterschiedlichsten "Mal- und Schreibwerkzeugen". Und je länger eine solche Institution besteht, desto umfangreicher und vielfältiger ist die subkulturhistorische Botschaft, die man dort findet. Der Volksmund bezeichnet ...


Carpe diem, ergreife den Tag!

Carpe diem, ergreife den Tag!

Malerei in Ölfarben von Ernst Georg Stief
Maltechnik: Harzölfarben auf Leinwand, Künstler-Karton, Holztafel, Format: 000 x 000 cm
Das Bild gehört in die Online-Galerie:
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© Ernst Georg Stief

...diese semantischen Hinterlassenschaften gerne auch als "Scheißhausparolen". Mit allem, was sichtbare Spuren hinterließ, schrieb, zeichnete und malte ich wahllos kreuz und quer auf der Malplatte, bis sie aussah, wie ein Stück Berliner Mauer. Es machte richtig Spaß so zu arbeiten - nun konnte ich auch verstehen, warum die Schmiererei so populär war. Hier und da noch ein Stoß aus der Farbspraydose und der Hintergrund war fertig. Im zweiten Schritt waren die Schwarzweißfotos dran. Es sollte die Illusion entstehen, als wären sie auf die Platte genagelt. Ich deckte die entsprechenden Bereiche ab, denn ich hatte vor die Ölfarbe mit Airbrushtechnik aufzutragen. Der Farbe mischte ich reichlich Trocknungsbeschleuniger bei, denn ich wollte zügig weiterkommen. Als alles soweit trocken war, entfernte ich die Abdeckung und ging daran, den Nachtfalter zu malen. Das war die eigentliche Herausforderung bei diesem "Ölgemälde", denn um die Mimikry des Falters auf dem chaotischen Hintergrund überzeugend darzustellen, brauchte es Erfahrung. Nach dem Falter, legte ich mit farbigem Lasurschwarz die Schatten hinter die Fotoabschnitte.

Erst wenn man die Schattenfarben in einem Bild aufträgt, entsteht die Illusion von Licht. - Licht kann man nicht malen! Doch dazu an einer anderen Stelle mehr. Nun kamen noch die Nägel hinzu, die das Foto an der Wand halten sollten und zum Finale nahm ich einen dicken struppigen Pinsel, tauchte ihn tief in dünnflüssiges Kadmiumgelb und schmierte "Carpe diem" mitten übers Bild. Dabei störte es mich nicht, dass die Farbe kräftige "Läufer" hinterließ - das sind die Erscheinungen, die jeder Maler und Lackierer, der etwas auf sich hält, tunlichtst zu vermeiden sucht. In dem Fall aber waren die Läufer erwünscht, denn sie gaben dem Bild Frische und Originalität. Obwohl dieses Gemälde streng genommen nicht als Ölbild oder Ölgemälde bezeichnet werden kann, ordne ich es doch der Ölmalerei zu.

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